Profilentwicklung im Erlanger MA Pädagogik/Profilschwerpunkt Kulturpädagogik

Die kontinuierliche Entwicklung unseres MA-Profilschwerpunkts Kulturpädagogik im Erlanger MA Pädagogik liegt mir sehr am Herzen. Nachdem ich verstärkt feststelle, dass nicht nur Interessent*innen, die im engeren Sinne an kulturpädagogischen Handlungsfeldern interessiert sind (etwa im Sinne der BKJ oder des Rats für Kulturelle Bildung), sich in das Profil einschreiben, sondern auch Studierende, die eher allgemeinpädagogisch-erziehungswissenschaftlich interessiert sind, wie auch nicht wenige Studierende, die im Anschluss an den Master Pädagogik eine Ausbildung zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*in planen, habe ich das Masterprofil “Kulturpädagogik” dieser sehr begrüßenswerten breiteren Interessenlage entsprechend angepasst.

Um an dieser Stelle ein verbreitetes Missverständnis auszuschließen: “Kultur” heißt im Erlanger Studiengang keineswegs nur “Hochkultur”, vielmehr verstehen wir die kulturtheoretische Perspektive in einer anthropologischen Fundierung – Kultur also als das “selbstgesponnene Bedeutungsgewebe”, in dem Menschen leben, Gemeinschaften bilden und zu sich in der Welt verortenden Subjekten werden. Freilich haben innerhalb dieser Gefüge ästhetische Praktiken und die institutionalisierten sog. “Künste” maßgebliche Bedeutung als besondere Phänomene und Orte kultureller Selbstreflexion. Sozialisation, Erziehung und Bildung bilden zentrale Praktiken der Tradierung und Transformation von “Kultur”, die immer auch – implizit oder explizit – mit zahlreichen ästhetischen und performativen Perspektiven verbunden sind.

Dabei  konnte nun auch die Gesamtstruktur des Profils erheblich klarer und im Studium nachvollziehbarer gegliedert werden. Unser MA Pädadogik besteht aus drei inhaltlichen Säulen mit jeweils 3 Modulen à 10 CP (zuzgl. Felderkundungs- und Forschungspraktika sowie Masterarbeitsmodul), nämlich:

  1. einer allgemeinpädagogischen Säule zur allgemeinpädagogischen und methodologischen Vertiefung
  2. einer profilspezifischen theoretisch orientierten Säule, sowie
  3. einer profilspezifischen praxisorientierten Säule.

Ab dem Wintersemester 16/17 ist die zweite Säule primär auf ästhetische und kulturtheoretische Aspekte in allgemeinpädagogischer Perspektive ausgerichtet, während die dritte, praxisorientierte Säule auf die kulturpädagogischen Praxisfelder fokussiert:

  • In der zweiten Säule wird alles vermittelt, was zu vertieften Kenntnissen und Kompetenzen der ästhetiktheoretischen und kulturtheoretischen pädagogischer und erziehungswissenschaftlicher Themen in ihrer gesamten Breite nötig ist – ausgewählte und aufeinander abgestimmte Theoriewerkzeuge, fokussierte ästhetische/kulturtheoretische Perspektiven auf pädagogische Handlungsfelder und Perspektiven, vorbereitend auf die Masterarbeit ergänzende profilspezifische Methodenvermittlung am Gegenstand ästhetischer Prozesse und Artikulationen (stukturanalytisch, rekonstruktiv, kulturhermeneutisch, historiographisch).
  • In der dritten Säule werden umfassende Kenntnisse kultureller Institutionen, kulturpädagogischer Handlungsfelder und kulturpädagogischer Feldforschung (z.B. Evaluation) im engeren Sinne vermittelt. Hier arbeiten wir übrigens langjährig mit ausgesprochen kompetenten externen Lehrbeauftragten zusammen, so insbesondere etwa mit Dieter Rossmeissl, Referent für Kultur, Jugend und Freizeit der Stadt Erlangen und langjähriger Kultur- und Bildungspolitiker der Stadt und Region. Geplant ist zudem die Einführung ästhetisch-künstlerischer Praxis(selbst-)erfahrung in Zusammenarbeit mit der meinem Lehrstuhl angegliederten Akademie für Schultheater und performative Bildung.

Weitere Details hier: https://www.paedagogik.phil.fau.de/studium/ma-paedagogik/der-masterstudiengang-paedagogik-mit-schwerpunkt-kulturpaedagogik-im-ueberblick/

Studieninteressierte sind herzlich eingeladen, sich bei Fragen zum Studiengang MA Pädagogik, insbesondere zum Profilschwerpunkt Kulturpädagogik, an mich persönlich zu wenden. Unser MA Pädagogik ist keine Massenveranstaltung, sondern basiert auf der Zusammenarbeit und dem gegenseitigen Kennenlernen von Studierenden und Lehrenden.


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