Börse Online über den derzeitigen Erfolg deutscher Web 2.0-Startups

Es herrscht derzeit anscheinend ein gutes Klima für Web 2.0-Startups hierzulande. Börse online über MyVideo, Clipfish, Stayfriends, Mr. Wong, Xing aka OpenBC, das geniale Last.fm (eine österreichisch-deutsch-englische Kooperation?):

“… Die deutsche Youtube-Kopie Myvideo lag im Januar nur noch knapp hinter dem Original auf Platz zwei. Auch die Dominanz des US-Anbieters Myspace bröckelt. ‘Ich bin nicht überzeugt, dass dies für Myspace ein Homerun wird’, sagt Martin Weber, Chef von Holtzbrinck Ventures. Und Atlas-Venture-Geschäftsführer Alexander Brühl ergänzt: ‘Ich traue Unternehmen wie Youtube und Myspace zu, gut angepasste lokale Webseiten zu bauen, aber nicht früher als deutsche Entrepreneure.’ Anders als Ende der 90er-Jahre könnte in Deutschland und Europa somit erstmalig eine eigene Internetkultur wachsen. Soziale Netzwerke wie Xing oder StudiVZ profitieren dabei vom Heimvorteil: Sie verstehen einfach am besten, wie der Markt in der Bundesrepublik funktioniert.”

Erwähnt wird in dem Artikel ein weiteres soziales Netzwerk: joinR.de. Wo ich doch vor ein paar Tagen recht polemisch über den angeblichen MySpace-Konkurrenten Bloomstreet.net geschrieben habe, hier mal ein positives Gegenbeispiel: joinR.de besetzt ein Gebiet irgendwo zwischen Stayfriends, StudiVZ und MySpace – ohne aber, soweit ich das sehe, ein Klon zu sein. Es ist sicher nicht perfekt (beta halt), steckt aber voller innovativer Ideen auf der Ebene der Interface- und der Kommunikationsstruktur. So wird man bei der Anmeldung nicht mit seitenlangen Profil-Formularen genervt; statt dessen erscheinen nach der Anmeldung immer mal dezente kleine Formularfeldern mit nett formulierten Fragen nach Interessen etc. am oberen Bildrand. Es gibt einen eigenen “Mein Space”, der sehr schön ajaxig daherkommt und wesentlich flexibler ist als eine MySpace-Profilseite: frei einrichtbare Boxen lassen sich anlegen, man kann also ein Weblog einrichten (dann auch mit RSS), muss aber nicht (bei MySpace habe ich da nur eine traurig leere Blogseite).

Man kann also eine innovative Idee offenbar sehr gut ohne Großkapital im Rücken verwirklichen. Oder vielleicht gerade ohne, folgt man Steve “Woz” Wozniaks Einsicht: “All the best things I did at Apple came from (a) not having money, and (b) not having done it before, ever.” (Quelle)


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